Künstliche Intelligenz wie ChatGPT wird aktuell im beruflichen Kontext und gerade im Content-Marketing stark diskutiert. Auf den ersten Blick scheint es, dass in Zukunft alle Marketing-Texte von Künstlicher Intelligenz geschrieben werden. Doch wie sieht die Realität aus? Wo helfen KI-Tools wie ChatGPT im Content-Marketing wirklich? Und worauf gilt es bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz zu achten?
Wie funktioniert ChatGPT?
ChatGPT ist ein Chatbot des amerikanischen Unternehmens OpenAI. Er beruht auf Künstlicher Intelligenz und beinhaltet somit Technologien wie maschinelles Lernen oder Big Data. Dabei antwortet er dialogisch auf Fragen, verfasst aber auch Texte, Gliederungen etc. Das Besondere: Er bezieht vorherige Antworten und Fragen der Konversation mit ein. Bis 2021 trainierte OpenAI den Chatbot mit Büchern und anderen Dokumenten. Da ChatGPT vor Version 4.0 nicht mit dem Internet verbunden ist, beinhaltet sein Wissensstand keine Informationen nach 2021.
Texte schreiben mit ChatGPT im Content-Marketing – sinnvoll oder nicht?
Durch die Funktionsweise von ChatGPT ist es möglich, Texte schreiben zu lassen – und damit auch Texte für das Content-Marketing. Eigentlich eine gute Sache, doch treten dabei einige Probleme auf. Wem gehören die Texte der KI? Wer hat das Urheberrecht daran? Dürfen die Texte einfach so genutzt werden?
Dieses Urheberrecht gilt für ChatGPT und SEO-Texte im Content-Marketing
Ein Werk ist eine persönliche geistige Schöpfung, die durch menschliches und zielgerichtetes Schaffen entsteht. Die Rechte an den Werken gehören dabei den Urhebern. Eine Künstliche Intelligenz kann diese Leistung nicht erbringen und daher auch kein Urheberrecht erlangen.
Doch das Problem bleibt, denn ChatGPT generiert Texte, die auf bereits existierenden Werken basieren können. Da der Chatbot keine Quellen angibt, lässt sich nur schwer nachvollziehen, ob dabei auch ganze Textbausteine übernommen werden. OpenAI überträgt die Nutzungsrechte der Texte an die User von ChatGPT – und damit auch die Verantwortung für die Inhalte.
Urheberrechtsverletzung durch Künstliche Intelligenz vermeiden
Nutzt der Chatbot andere Werke, sind daher Urheberrechtsverletzungen möglich. Denn veröffentlicht eine Firma Textteile, an denen andere Rechte haben, macht sie sich strafbar. Neben den Technologien zur Texterzeugung werden auch die Texterkennungen immer besser – und dadurch die Tools, die Urheberrechtsverletzungen finden.
Unser Tipp: Der geistige Urheber des Textes sollte immer die beauftragte Agentur oder das Unternehmen selbst sein – also derjenige, der den Text veröffentlicht. Das bedeutet, Texte nie genau so zu übernehmen, wie sie von der Künstlichen Intelligenz verfasst wurden.
Texte von ChatGPT im Content-Marketing: Informationen kritisch überprüfen
Neben dem Urheberrecht sind auch die Inhalte eine große Herausforderung. ChatGPT bildet Sätze, indem die KI Wörter wählt, die statistisch am wahrscheinlichsten auf die vorherige Reihe an Wörtern folgen. Allerdings versteht und überprüft der Chatbot die Informationen nicht, wodurch falsche Inhalte entstehen können.
Unser Tipp: Texte von Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT sollten nie eins zu eins übernommen, sondern immer überarbeitet und Inhalte auf Korrektheit, Quellen und Fake News überprüft werden.
Einsatzmöglichkeiten von KI und ChatGPT im Content-Marketing
Doch es gibt andere Möglichkeiten, wie ChatGPT beim Verfassen von Content-Marketing-Texten unterstützen kann. In der Praxis funktioniert es meist besser, die KI für einfachere, einzelne Aufgaben zu nutzen. Das beinhaltet etwa die Themenrecherche oder die Überarbeitung einzelner Absätze.
Die Vorteile: Durch die konkreten Aufgaben sind bessere Anweisungen möglich – was wiederum den Output verbessert. Gleichzeitig sind die Inhalte bei kleineren Absätzen leichter zu überprüfen, wodurch Unternehmen falsche Informationen zuverlässiger aufdecken.
1. Keywords, Themenbereiche und SERPs mit KI recherchieren
Ein guter Einsatzzweck von ChatGPT liegt in der Recherche für Keywords und neue Themen für einen Corporate Blog oder die Erstellung von SERPs. Durch den Zugang zu umfassenden Informationen in verschiedenen branchenspezifischen Bereichen schlägt die KI Themen vor, aus denen neue und kreative Ideen entwickelt werden können.
Die Keywordrecherche funktioniert aus Erfahrung überwiegend nicht sehr gut, da die Begriffe zu allgemein bleiben oder kein Suchvolumen haben. Ist den Unternehmen das aber bei der Recherche bewusst und nutzen sie den Output von ChatGPT lediglich als Impulsgeber, unterstützt die Künstliche Intelligenz den Rechercheprozess.
2. Überblick über neue Themen: ChatGPT als Recherche-Tool
Benötigen Unternehmen einen schnellen Überblick über Aspekte, die für ein Thema relevant sein können, hilft ChatGPT mit seinem umfassenden Wissensstand. Denn die KI skizziert ein Thema übersichtlich mit den relevantesten Feldern. Eine darauf aufbauende Recherche deckt somit bereits einen Großteil der Aspekte ab und überprüft die Informationen von ChatGPT gleichzeitig auf ihre Korrektheit.
ChatGPT kann darüber hinaus genutzt werden, um Texte zusammenzufassen. Doch Vorsicht: Auch hier stimmen nicht immer alle Informationen, und manche Informationen stehen gar nicht im Text. Daher sollten auch Zusammenfassungen immer überprüft werden.
3. Sprachliche Überarbeitung durch ChatGPT im Content-Marketing
ChatGPT kann im Content-Marketing dabei helfen, Texte sprachlich zu verbessern. Beispielsweise formuliert der Chatbot auf konkrete Anweisung Abschnitte um oder schlägt Alternativen und Synonyme vor. So lassen sich Texte abwechslungsreicher gestalten. Dennoch sollten die Vorschläge von ChatGPT immer auf ihre grammatikalische und orthografische Korrektheit hin überprüft werden.
4. KI im Content-Marketing: neue Ideen für kreative Prozesse
Vor allem im Content-Marketing ist es wichtig, kreative Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Doch manchmal fehlen die Ideen. In diesem Fall ist ChatGPT ein gutes Tool, um neue Ansätze und kreative Lösungen zu finden. Die KI erstellt Strategien für die Vermarktung, nennt Produktvorteile, liefert Textbeispiele, erstellt Gliederungen oder generiert Ideen für die Zielgruppenorientierung. Dadurch entstehen neue Blickwinkel und Inspirationen, um eigene kreative Prozesse wieder anzuregen.
5. User Experience mit ChatGPT und KI verbessern
Neben der Textqualität ist im Content-Marketing auch die User Experience wichtig. Das umfasst unter anderem passende Designansätze und durchdachte User Journey Flows. Hier unterstützt ChatGPT, indem das Tool etwa Usability-Testing-Methoden entwickelt, Tipps für Designansätze oder Quellen gibt und mögliche User Journey Flows aufzeigt.
Plant ein Unternehmen eine neue Website, braucht es eine gute Vorstellungskraft, um sich das Potenzial der Designentwürfe vorzustellen. Dabei dienen häufig „lorem ipsum“-Texte als Platzhalter. ChatGPT verbessert die Designentwürfe, indem er Alternativen dazu verfasst, die anschließend in den Designentwürfen genutzt werden können. Zudem unterstützt der Chatbot die Arbeitsprozesse, wenn er branchenspezifische Ausdrücke verallgemeinert und eine klarere sowie unkompliziertere Kommunikation ermöglicht.
Tipps für die Nutzung von ChatGPT im Content-Marketing
Für gute Ergebnisse von ChatGPT im Content-Marketing braucht es gute Anfragen. Weiß der Chatbot, was seine Aufgabe ist, werden die Ergebnisse genauer und besser. Die Anfragen sollten daher
spezifisch sein,
klare und präzise Formulierungen enthalten,
offen gestellt sein, um neue Perspektiven und Ideen zu entwickeln,
eine Zielgruppe nennen und
Schlagworte aufführen, die in der Antwort enthalten sein sollen (z. B. Keywords, Themenbereiche usw.).
Mögliche Anfragen könnten etwa die folgenden sein:
Recherchiere relevante Unternehmen für Blogposts zum Thema Content-Marketing und KI.
Entwirf eine Gliederung für einen Blogbeitrag zum Thema Content-Marketing und KI für Unternehmen, die Content-Marketing nutzen möchten.
Kürze den folgenden Text und nutze dabei die Keywords „Content-Marketing“, „Künstliche Intelligenz“ und „ChatGPT im Marketing“.
Formuliere den folgenden Text auf fünf verschiedene Arten, ohne seinen Inhalt und seine Botschaft zu verändern.
Recherchiere und beantworte in wenigen Sätzen häufig gestellte Fragen von Unternehmen zum Thema SEO und KI.
Erzeuge fünf Meta-Beschreibungen mit maximal 150 Zeichen. Sie sollen das Keyword ChatGPT im Marketing und einen Call to Action enthalten.
Unser Tipp: Wir empfehlen ChatGPT und andere KI als ein Tool von mehreren, um Ideen zu generieren, Texte zu verbessern oder um einen schnellen Überblick über relevante Bereiche zu bekommen.
Wir raten Unternehmen davon ab, ganze Texte von ChatGPT zu übernehmen und zu veröffentlichen, um rechtliche Risiken zu vermeiden.
Risiken von ChatGPT im Content-Marketing: Worauf Unternehmen achten müssen
Eine große Herausforderung bei ChatGPT ist, dass nicht klar ist, auf welche Quellen sich der Chatbot bezieht. Gleichzeitig übernimmt die KI teilweise Inhalte von anderen Texten. Das führt schnell zu Plagiaten oder falschen Informationen und damit zu rechtlichen Herausforderungen. Zudem erfordert es ein hohes und sehr genaues Lektorat, um diese rechtlichen Risiken zu vermeiden.
Welche Risiken es bei Texten von ChatGPT und anderen Künstlichen Intelligenzen darüber hinaus zu beachten gilt, erfahren Sie in unserem Blogpost zu den Risiken von ChatGPT.
Fazit
Unsere Empfehlung ist, Künstliche Intelligenzen wie ChatGPT im Content-Marketing als Unterstützung zu nutzen. Von der Nutzung ganzer Textblöcke raten wir ab. So vermeiden Sie Risiken, die von Urheberrechtsverletzungen und falschen Informationen ausgehen. Mit den richtigen Tipps und Tricks verbessert ChatGPT im Content-Marketing Arbeitsprozesse und regt kreative Prozesse an – und ist so ein nützliches Tool in der täglichen Arbeit.
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